Martin Gollmer
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Themen - Energie


21-12-2009 | Ungenügender Klimakompromiss


Die Uno-Klimakonferenz in Kopenhagen ist nur knapp am Scheitern vorbei gegangen. Der Kompromiss auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner vermag nicht zu befriedigen.

Der vom 7. bis 18. Dezember 2009 dauernde Uno-Klimagipfel in Kopenhagen ist mit einem unbefriedigenden Kompromiss zu Ende gegangen. Der „Copenhagen Accord“, auf den sich rund 30 Staaten in hektischen Schlussverhandlungen einigten, wurde von der grossen Mehrheit der übrigen Gipfelteilnehmer nur zur Kenntnis genommen. Das ist zwar keine Ablehnung, aber von einer expliziten Zustimmung kann auch nicht geredet werden. Den Anforderungen eines ambitiösen Klimaschutzes genügt der Kompromiss nicht; nicht einmal die Wirtschaft, die Massnahmen zur Reduktion so genannter Treibhausgase skeptisch gegenüber steht, ist zufrieden.

Zwar wird im Copenhagen Accord das Ziel anerkannt, dass die globale Erderwärmung langfristig auf 2 Grad Celsius begrenzt werden soll. Aber die Zusagen der meisten Staaten zur Reduktion des Ausstosses von Kohlendioxid (CO2) bis zum Jahr 2020 bleiben unter den 25 bis 40 Prozent (unter das Niveau von 1990), die Klimaforscher zur Erreichung dieses Ziels für notwendig erachten. Zudem haben diese Zusagen keinen verbindlichen Charakter.

Auch sagten die Industriestaaten zu wenig Geld für die Finanzierung des Klimaschutzes in den Entwicklungs- und Schwellenländern zu. Einzig die 30 Milliarden Dollar Anschubhilfe für die Zeit bis zum Jahr 2012 vermögen einigermassen zu genügen. Für die langfristige Hilfe ab dem Jahr 2020 wollen die Industriestaaten jedoch nur 100 Milliarden Dollar pro Jahr aufbringen. Die Uno hatte demgegenüber geschätzt, dass ein Betrag von jährlich bis zu 250 Milliarden Dollar notwendig sein könnte.

Auch auf einen konkreten Fahrplan zum Abschluss eines rechtlich verbindlichen Klimaabkommens vermochten sich die 193 am Klimagipfel teilnehmenden Staaten ebenfalls nicht zu einigen. Das Nachsehen hat neben dem Klima auch die Wirtschaft, die sich vom Kopenhagener Gipfeltreffen endlich Aufschluss über die Rahmenbedingungen ihrer zukünftigen Tätigkeit erhofft hat. Treibhausgas-Emittenten wissen weiterhin nicht, welchen Preis CO2 in Zukunft hat und um welchen Prozentsatz dessen Ausstoss gesenkt werden muss. Anbieter von CO2-armen Technologien bleiben im Ungewissen, wie sich die Nachfrage nach ihren Produkten entwickeln wird. Beides hemmt klimafreundliche Investitionen.

Quelle: United Nations Climate Change Conference, 19. Dezember 2009